Trainer Marcel Kerner warnte schon frühzeitig, dass es in der neuen Liga ebenso schwer wird wie in der Anhaltliga wo die SG ABUS Dessau Jahrelang zu Hause war. Man muss eben auch in der Anhaltklasse um jeden Punkt kämpfen und das hat der Trainer von seiner Mannschaft über weite Strecken des Spiels nicht gesehen. Das wirft natürlich schon früh in der Saison ein paar Fragen auf, warum die Einstellung der Spieler nicht optimal war und warum der Kampf nicht so angenommen wurde, wie sich der Trainer das vorstellt.
Am Sonntag zur ungewöhnlichen Anwurfzeit vormittags um 11 Uhr, war ABUS zu Gast bei der TSG Wittenberg in der Wittenberger Stadthalle. Der Gegner ist schon seit Jahren in der Anhaltklasse unterwegs und verfügt über eine eingespielte Mannschaft mit sehr viel Erfahrung. Das hat das Team von Trainer Kerner wohl im Vorfeld unterschätzt. Das Ergebnis spricht dann auch Bände, mit 27:25 verließ man am Ende als Verlierer das Parkett. Der Saisonstart ist erstmal völlig in die Hosen gegangen und jetzt heißt es die Niederlage in den nächsten Tagen gründlich aufzuarbeiten. Ist man an das Spiel vielleicht zu lässig heran gegangen, oder lag es an fehlender Kondition. Viele Fragen auf die Trainer Marcel Kerner und sein Team antworten finden müssen damit es im nächsten Spiel nicht wieder eine böse Überraschung gibt.
Es war am Sonntag nicht alles schlecht. Die Anfangsphase verlief recht ordentlich und die SG führte schnell mit 5:2. Dann hat man ein paar klare Chancen liegengelassen und der Gastgeber nutzte das im Gegenstoß natürlich aus. Hier muss man auch klar das Rückzugsverhalten der SG ansprechen das entweder völlig ungeordnet war, oder erst gar nicht stattgefunden hat. Viel zu oft ließ man den Wittenberger Marcus Richter in der ersten Halbzeit gewähren, der am Ende 9 Tore auf seinem Konto verbuchen konnte. In die Halbzeit ging es mit einem knappen Rückstand von 13:12. Also war alles noch im machbaren Bereich, trotzdem wurde es in der Kabine deutlich, mit dem Spielstand war niemand einverstanden.
Das 2 Halbzeit sollte Besserung versprechen, aber das genaue Gegenteil war der Fall. Robert Zoll gelang zwar noch der Ausgleich kurz nach der Pause, danach ging es mit der Leistung bergab. Eine ungenutzte Überzahl Situation und ein vergebener Siebenmeter und schon stand es plötzlich 16:13 für die Gastgeber. Bis zur 53 Minute lief die SG ABUS einem Rückstand hinterher, ehe es Christian Saack gelang, vom Siebenmeter Punkt den Ausgleich zu erzielen. Es sollte jetzt der allerletzte Warnschuss für die Spieler sein. Der Ausgleich war geschafft und die Möglichkeit auf einen Sieg war immer noch greifbar. Eine doppelte Unterzahl gegen ABUS machte alle Chancen auf mögliche Punkte zunichte. Die TSG nutzte die Überzahl und ging wieder mit 2 Toren in Front. Robert Zoll erzielte bei einer Zeit auf der Uhr von 58:25 Minuten noch den Anschlusstreffer, doch eine schlecht organisierte Deckung ermöglichte den Hausherren noch 2 Treffer. Marco Wetteborn erzielte in seinem ersten Spiel für die SG ABUS Dessau den letzten Treffer der Partie, es war aber am Ende nur noch Ergebnis Kosmetik.
Der TSG Wittenberg kann man für die Leistung und den Sieg gegen ABUS nur gratulieren. Der Gastgeber hat die schwächen der Dessauer ausgenutzt und über das gesamte Spiel, ihren Stiefel einfach nur durchgezogen. ABUS ist in der Anhaltklasse nun ganz hart auf dem Boden der Realität angelangt.
Robert Zoll 3, Oliver Albergt 6/1, Christian Saack 7/3, Matthias Goth, Marcel Kerner 2, Marco Wetteborn 2, Enrico Saack 4, Marcel Delor, Benjamin Dietze 1, Alexander Maronn und Franziska Förder