ABUS gegen Apollensdorf, oder besser, Alt gegen Jung

Es war Spiel 2 nach der langen Winterpause, ABUS musste zum zweiten mal nach Bitterfeld reisen und das Parkett der August von Parseval Turnhalle des Berufsschulzentrums betreten. Gegner diesmal, war die zweite Mannschaft der HSG Wolfen. Die Besonderheit dieser Halle ist sicherlich das Harzverbot. Die deutlich größere Hypothek, war der extrem glatte Hallenboden. Der nicht nur das verteidigen extrem schwierig macht, auch die Verletzungsgefahr ist dadurch viel größer. Die gute Nachricht nach 60 intensiven Minuten, war die Tatsache, das sich keiner wegen dem Hallenboden verletzt hat. Die schlechte Nachricht, ABUS hat das Spiel in letzter Sekunde verloren und kassiert gegen Wolfen die 2 Niederlage der Saison.

Auch mit gut einer Woche Abstand, steht immer noch die Frage im Raum, wie die SG ABUS Dessau das Spiel mit 35:34 verlieren konnte. Im Gegenteil wie im Vorfeld befürchtet, trat ABUS fast mit der kompletten Truppe gegen Wolfen an. Kurzfristig stießen die Rückraumspieler Robert Zoll und Enrico Saack zur Mannschaft, sodass man mit breiter Brust das Parkett betreten konnte. Das Duo erzielte zusammen 13 Tore, zumeist aus der Distanz sorgten die beiden für Gefahr. Das erkannten natürlich auch die Gastgeber und nahmen dem ABUS Rückraum durch eine kurze Deckung den Rhythmus. ABUS suchte durch die entstandenen Lücken in der Abwehr der Hausherren, vermehrt den Weg über Kreisläufer Oliver Albergt, der mit 7 Toren ein sehr gutes Spiel absolvierte. Das Pech war allerdings, das die Unparteiischen den 45 jährigen oftmals eine Fußspitze im Kreis sahen. Ob es nun an dem rutschigen Hallenboden lag, was den Fuß beim Absprung nach vorne gleiten ließ, oder ob die Schiedsrichter vielleicht falsch entschieden. Es war auf jeden Fall ärgerlich. In entscheidenden Szenen, als ABUS hätte davon ziehen können, kam solch ein Pfiff.

Was am Ende auch ausschlaggebend sein sollte, war das Zeitstrafenverhältnis von 6:3 gegen ABUS. Wobei Robert Zoll und Enrico Saack in Offensivaktionen Zeitstrafen kassierten, was absolut unverständlich war. Oliver Albergt bekam wegen meckerns in der ersten Halbzeit 2 mal 2 Minuten aufgebrummt, so das der beste Abwehrspieler der SG im zweiten Durchgang, nur noch auf außen decken konnte, um eine mögliche Disqualifikation zu verhindern. Dennoch lag ABUS mit 26:28 nach 48 Minuten in Führung. Ein sicherer Matthias Goth vom Punkt, der sein bisher bestes Saisonspiel für ABUS bestritt, sorgte dafür, das seine Mannschaft in der Schlussphase auf Augenhöhe blieb. Die SG ABUS hatte beim Stand von 34:34 in der Schlussminute den Ball, als nach einem Freiwurf im Angriff der SG das Zeitspiel drohte. Die ABUS Bank legte die grüne Karte, die Schiedsrichter hoben den Arm und erst nach 3 Pässen kam der Pfiff vom Kampfgericht zur Auszeit. Viel zu spät, da Marco Wetteborn in aussichtsreicher Wurfposition war und genau in diesem Zeitpunkt die Führung hätte erzielen können. Das tat besonders weh, denn wäre der Pfiff zur Auszeit rechtzeitig gekommen, hätte sich die Mannschaft über diese Szene nicht so sehr geärgert. Dadurch waren nur noch 3 Pässe übrig geblieben und die möglichen Szenarien für die Führung kurz vor dem Ende, limitiert. Mit einem letzten Spielzug sollte der Siegtreffer her. Das scheiterte und Wolfen kam in den letzten Sekunden vor dem Ende zum Abschluss. Der Ball lag im Netz und ABUS reiste ohne Punkte nach Hause.

Durch diese Niederlage ist die Meisterschaft praktisch entschieden. Kaum vorstellbar das der DRHV noch mindestens 2 Spiele verliert und ABUS dadurch noch die Chance auf den Staffelsieg hat.

Gold ist weg, jetzt heißt es Silber sichern. Am kommenden Samstag um 16 Uhr, kommt nun die junge Mannschaft vom SV Apollensdorf in die Roßlauer Mehrzweckhalle. Im Hinspiel gewann ABUS ziemlich knapp und stark unterbesetzt, mit 32:30. Zu Hause ist die SG in dieser Saison noch unbesiegt und komfortabel auf Rang 2 liegend, sicher der Favorit in diesem Duell. Aber auch das Hinspiel hat gezeigt, das eine junge Mannschaft mit viel Tempo, den erfahrenen Spielern von ABUS, vor Probleme stellen kann. Es wird kein einfaches Spiel werden. Ausgang völlig offen. Gewinnt ABUS, ist man Vizemeister.