Bis zur 32 Spielminute konnte die SG ABUS Dessau in einem wahrlich interessanten Spiel, von einem Punktgewinn gegen die Reserve des DRHV im Stadtderby träumen. Viel mehr war es am Ende nicht. Nur die zwischenzeitliche Euphorie beim Stand von 19:17 zu Beginn der zweiten Halbzeit, den Ligaprimus etwas ärgern zu können.
Es war nach langer Zeit ein Duell, was es in den letzten Jahren so nicht mehr zu sehen gab. Die SG ABUS Dessau im Stadtderby gegen den DRHV. Vor gut gefüllten Rängen, wo sich der ehemalige DRHV Spieler Volker Preißner und sogar Maik Engelbrecht, langjähriger Rechtsaußen der SG ABUS Dessau zeigten, wollten und sahen ein spannendes Spiel in der Roßlauer Elbe- Rossel- Halle.
In der Tabelle der Anhaltklasse trennten beide Mannschaften Welten. Der Staffel Favorit gewann jedes Spiel bis dahin problemlos, ABUS hingegen ging schon 2 mal als Verlierer vom Parkett. Die Fronten waren also vor dem Anpfiff klar verteilt. Aber ein Derby wie eben auch ein Pokalspiel, haben ihre eigenen Gesetze. Das wurde in der Kabine von ABUS, jedem Spieler noch einmal richtig deutlich gemacht. Punkte zu verschenken hatte das Team von Trainer Marcel Kerner keine. Wenn die Reserve des DRHV was holen will gegen die SG, müssen sie schon 100% geben, das war die Marschroute, die die Spieler der Heimsieben bei dem Gang aus der Kabine, mit auf den Weg bekamen.
Die ersten Minuten des Spiels schien die Mannschaft auch das umzusetzen, was in der Unterredung vor dem Anpfiff angesprochen wurde. Marco Wetteborn erzielte die Führung für ABUS. Nach 10 Minuten übernahmen aber die Gäste das Kommando. In nur 6 Minuten wurde aus einem 3:3 ein 4:10. ABUS war in dieser Phase des Spiels völlig von der Rolle. Fehlpässe, Abschlussschwäche brachten ABUS aus dem Rhythmus, selbst eine Auszeit brachte nicht den gewünschten Erfolg. Es war Mitte der ersten Halbzeit die Tatsache, das der Lenker des DRHV, Robert Lux, aufgrund des Vorsprungs auf der Bank saß, und ABUS die Abwesenheit des 2 Meter Hünen, zu einem 7:0 Lauf nutzte und in der 20 Minute mit 11:10 in Führung ging. ABUS war im Spiel angekommen und der Kampf um den Sieg im Derby wurde von jedem im Trikot der SG ABUS Dessau angenommen.
Zur Pause gelang ABUS ein Teilerfolg, denn es ging mit einem 17:17 in die Kabine. Nach dem 6 Tore Rückstand in der ersten Halbzeit zeigte ABUS vollen Einsatz und kam zurück ins Spiel, mit dieser Euphorie ging die Mannschaft in den 2 Durchgang. Und es gelang gleich ein super Start. Enrico Saack und Oliver Albergt brachten ABUS mit 19:17 in Führung. Die Gäste ließen sich allerdings nicht aus der Ruhe bringen, Tobias Germer, Robert Lux und Steffen Tiede waren die Torschützen, die den DRHV wieder in Führung brachten. ABUS blieb zwar dran am Tabellenführer, durch eine doppelte Unterzahl stellte sich ABUS selber ein Bein und die Gäste nutzen das zu einer 6 Tore Führung zum 24:30. Es wurde nun zusehends ruppiger auf dem Parkett. Es gab einige Scharmützel hier und da, die das Derby auf Betriebstemperatur brachten. In der Schlussphase lagen die Gäste mit 6 Toren in Führung, mehr als Ergebnis Kosmetik gelang der SG ABUS Dessau nicht mehr und man musste sich mit 34:38 geschlagen geben. Mit Ronny Matthey hatte ABUS seinen Toptorschützen wieder mit dabei, der 14 Treffer erzielen konnte, aber am Ende nicht ausreichte um das Derby zu gewinnen.
Marco Droth, Maik Schulze; Ronny Matthey 14/2, Robert Zoll 2, Oliver Albergt 4, Benjamin Dietze, Christian Saack 2, Marco Wetteborn 2, Marcel Delor, Enrico Saack 7, Patrick Matthey 3