Die Anhaltmeisterschaft ist noch möglich

Es war die Sensation des letzten Spieltages. Der bislang ungeschlagene Tabellenführer, die Reserve des DRHV, verlor überraschend beim bis dato Tabellenletzten, der dritten Mannschaft des TuS Radis mit 31:25. Das hätte niemand vor dem Spieltag für möglich gehalten, dass der Ligaprimus überhaupt mal als Verlierer das Parkett verlässt. Wann die Dessauer das das letzte mal erlebt haben, liegt schon Jahre zurück, deswegen kann man den Radisern nur allergrößten Respekt zollen, für diese fast schon historische Leistung.

Das Ergebnis wurde natürlich auch von der zweitplatzierten Mannschaft in der Handball Anhaltklasse wahrgenommen, der SG ABUS Dessau. Plötzlich entsteht eine Situation die nach der Niederlage gegen Wolfen niemand mehr für möglich gehalten hat. ABUS hat die Chance am kommenden Samstag, im Stadtderby gegen den DRHV, mit einem Sieg und 6 Toren Abstand, sich eine perfekte Ausgangslage für den Staffelsieg zu erspielen. Zugegeben das wäre Wunder Nummer 1. Sollte ABUS das Spiel trotzdem gewinnen, wären beide Mannschaften bei minus 4 Punkten vor dem letzten Spieltag. Da tritt das Team von Trainer Marcel Kerner auswärts beim TuS Radis an und der DRHV muss bei den Finken aus Raguhn auflaufen. Gewinnt ABUS und der Stadtrivale lässt auch nur einen Punkt liegen, feiert die SG die erste Meisterschaft in der Anhaltklasse. Das wäre Wunder Nummer 2.

Es bleiben also vor diesem Wochenende einige Rechenspiele möglich. Das beste Szenario bleibt erstmal der Sieg mit 6 Toren Unterschied, denn die Tabelle wird in der Endabrechnung nach dem direkten Vergleich bewertet. Nach der 37:32 Niederlage aus dem Hinspiel ist das natürlich eine riesige Herausforderung, aber Radis hat es vor gemacht und diese 6 Tore Unterschied erzielt. Warum also nicht an die Möglichkeit glauben, das selbe zu erreichen.

Man muss mit Blick auf die Niederlage des DRHV gegen Radis auch sagen, dass der Tabellenführer nur mit einer Rumpftruppe angetreten ist, was bei diesem großen Verein schon erstaunlich ist. Robert Lux hat in der Partie als Schiedsrichter fungiert, was zur Folge hatte, das nur Tobias Germer mit 13 Toren der gefährlichste Dessauer war. Das der Stadtrivale mit einer ähnlichen Formation gegen ABUS antritt, darf bezweifelt werden. Der Weg nach Roßlau ist ja nicht allzu weit. Schiedsrichter sind aktuell für dieses, ja schon entscheidende Spiel um die Meisterschaft keine angesetzt!? Vielleicht muss Robert Lux mit jemanden von ABUS erneut zur Pfeife greifen. Die Chance auf einen Sieg gegen den DRHV, ohne ihren Ausnahmespieler, wären natürlich deutlich höher.

Ob es so kommt, oder ob die Gäste mit allen verfügbaren Kräften nach Roßlau reisen, um die Meisterschaft ihrerseits fix zu machen, wird jeder Handballinteressierte am Samstag um 16 Uhr erfahren. Für Speis und Trank wird gesorgt, damit die Zuschauer beim letzten Heimspiel der Saison, das Stadtderby in vollen Zügen genießen können.