Abbruch und Neustart

Ein 23:21 Auswärtssieg beim HBC Wittenberg wird den Männern der SG ABUS Dessau noch lange in Erinnerung bleiben. Es war Mitte März und das Team von Trainer Marcel Kerner richtete den Fokus auf das letzte Heimspiel der Saison gegen den SV Finken Raguhn. Ein gemütlicher Grillabend nach dem Spiel und ein Resümee der vergangenen Spielzeit, mit einem gekühlten Bier in der Hand, sollte der eigentliche Ablauf dieses Wochenendes sein. Doch es kam ganz anders als geplant.

In den Medien war das Thema Corona bereits allgegenwärtig, doch dass das Virus nach Deutschland kommt und somit auch ins schöne Sachsen-Anhalt, schien nahezu undenkbar. Keine Woche nach dem Sieg in Wittenberg, wurde die Saison vom HVSA erst einmal ausgesetzt. Keiner wusste was demnächst passieren, und vor allem wie gefährlich die Situation wird. Nachdem die Bilder aus Italien um die Welt gingen, konnte jeder erahnen wie ernst die Lage geworden ist und das es sich nicht um eine harmlose Grippe handelt, wie zuerst vermutet. Der Handballverband erkannte sehr schnell, das ein normaler Spielbetrieb unter den herrschenden Begebenheiten nicht mehr durchzuführen ist. Die Turnhallen wurden von den Ämtern geschlossen, es folgte der unausweichliche Saisonabbruch. Die letzten beiden Spiele der SG ABUS Dessau gegen Raguhn und Coswig, fanden nicht mehr statt. Nach Auswahl einer bestimmten Formel ( direkter Vergleich, Anzahl der Spiele usw.) wurde ABUS in der Endabrechnung der Handball Anhaltliga  der 4. Platz zugesprochen.

6 Monate nach diesem Ausnahmezustand soll es jetzt wieder in die vollen gehen. Der Spielplan steht für die Saison 20/21,  das Go kam von der Landesregierung und damit die Möglichkeit für die Vereine, den Spielbetrieb unter Einschränkungen wieder aufzunehmen. Das bedeutet natürlich sich an die aktuellen Vorschriften zu halten. Die Vereine brauchen ein Hygiene Konzept für die Veranstaltungen, Masken müssen getragen werden und der Mindestabstand zu anderen Personen muss gewährleistet sein.

Am kommenden Samstag um 16Uhr startet die SG ABUS Dessau mit einem Auswärtsspiel beim SV Blau Rot Coswig in die neue Saison. Wie der Zweitplatzierte der vergangenen Spielzeit das in der Chemie Sporthalle händelt, wird von der SG genau beobachtet, um sich vielleicht ein paar Dinge abzuschauen. Die Coswiger Halle ist aus der Erfahrung heraus ja immer gut besucht und es wäre natürlich schade, wenn nur ein Bruchteil an Zuschauern zugelassen wäre. Das würde der Stimmung in der Halle, die ja immer sehr besonders ist, bestimmt nicht gut tun. Dazu kommt noch der finanzielle Aspekt mit weniger Einnahmen von Eintritt und Verkauf. Es wird für alle Vereine eine schwierige Saison, die viele vor große Herausforderungen stellt, da gerät das eigentliche warum die Leute in die Hallen strömen fast zur Nebensache, nämlich der Handball.

Wir hoffen, dass alle Spieler und Zuschauer gesund bleiben und die Spiele in gewohnter Weise miterleben und verfolgen können. Es wäre nur zu schade wenn die neue Saison einen ähnlichen Verlauf nehmen müsste wie im März diesen Jahres.